Monika Sandmayr

Associate

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sandmayr@macharch.ch

Sprachen: Deutsch, Englisch, Französisch

Nach ihrem Abschluss an der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich im Jahr 2002 arbeitete Monika für TK Architekten AG (Zürich), ein ehemaliges Partnerbüro von Matteo Thun. Zuvor konnte sie wertvolle Arbeitserfahrungen beim internationalen Architekturbüro SOM in New York sammeln. Nach einer einjährigen Weltreise, auf der sie Erfahrungen in fremden Kulturen und Design-Philosophien machte, zog es sie zurück in ihre Schweizer Heimat, wo sie 2008 zu MACH stiess. Sie arbeitete eng mit TOTO an der Entwicklung von deren europäischer Strategie zusammen, und arbeitete zudem an den kreativen Strategien anderer wichtiger Kunden wie The Blackstone Group, Sihlcity und Victorinox sowie privaten Kunden.

 

 

«Der Mehrwert von Ladenlokalen besteht im Erlebnis»


Was sind die Hauptaufgaben von Retail Architektur? 
In der Retail Architektur stehen das Produkt und die Marke im Zentrum, sie bekommen durch den Raum ein dreidimensionales Gesicht. Für die Darstellung einer Marke im Raum benötigt es Interaktion zwischen Architektur, Innenarchitektur, Kommunikation und Grafik. Das Ziel ist es, dem Kunden ein authentisches und emotionalisiertes Einkaufserlebnis zu bieten.

Was sind heute in Zeiten von Ladensterben und «Dead Malls» die grössten Herausforderungen an Shoparchitektur?
Ladenlokale sollten einen Mehrwert zum Onlineshopping bieten. Dieser besteht vor allem im Erlebnis, Produkte sollen mit allen Sinnen erfahren werden können. Das Design muss anpassungsfähig sein, da technologische Entwicklungen heute sehr schnell voranschreiten. Damit es zu genügend hoher Kundenfrequenz kommt, muss Einkaufen mit anderen Nutzungen wie Gastronomie, Events oder zusätzlichen Dienstleistungen kombiniert werden.

Welchen Einfluss hat die Globalisierung auf Retail Design? Wie lässt sich Globales und Lokales vereinen?
Die Globalisierung hat dazu geführt, dass gewisse Marken ein bestimmtes Designkonzept weltweit einsetzen. Diese Geschäfte sehen dann auf allen Kontinenten ähnlich aus. Das trägt zwar zur Erkennbarkeit der Marke bei, erlaubt jedoch keine Diversifizierung. Es gibt einige wenige Marken, die je nach Standort ein komplett anderes Design umsetzen. Das finde ich spannend. 

Sollte Retail Design eine Inszenierung der Marke sein oder geht es vor allem um die optimale Zurschaustellung des Produkts? 
Retail Design sollte ein authentisches Erlebnis der Marke bieten und dabei dem Kunden das Produkt näherbringen. Idealerweise ermöglicht das Design eine Interaktion des Kunden mit der Marke. Dadurch wird eine Bindung aufbaut. In einer solchen Erlebniswelt kann man Menschen mit ähnlichen Interessen treffen und an Events oder Tutorials zu den Produkten teilnehmen. Einkaufen wird so Teil des Lifestyles.

Welche Retail Konzepte haben Zukunft? Flagship Stores, Pop Up Stores oder Shop in Shop? 
Es wird weiterhin verschiedene Retail Konzepte brauchen. Aus unserer Sicht sollten zukünftige Konzepte Folgendes bieten: Entdeckung: Der Kunde soll Produkte oder Dienstleistungen entdecken können. Inszenierung: Produkte oder Marken erhalten eine Bühne. Service: Der Kunde soll eine individuelle Beratung und Serviceleistung bekommen. Engagement: Zwischen Kunde und Produkt soll eine Beziehung aufgebaut werden, die über den Kauf hinaus bestehen bleibt.

Welches Bauwerk oder Interieur hat Sie kürzlich begeistert?
Interieurs leben stark von der Inszenierung und ihrem jeweiligen Kontext. Zeitlos elegant sind etwa der «Negozio Olivetti» von Carlo Scarpa, der durch tolle Lichtführung und spezielle Details fasziniert, oder das Interieur der Kronenhalle Bar von Robert Haussmann, das massgeschneiderte Perfektion darstellt. Mich inspirieren auch aktuellere Konzepte wie die Interiors von Aesop, die immer wieder anders sind und doch die Essenz der Marke zeigen, oder die überraschenden und schwebenden Installationen von Nendo, die abstrakt und klar zugleich sind.